Wilson hat folgendes geschrieben: | ||
... nicht mal ne antifaschistische demo gegen die verhältnisse in unserem beliebten urlaubsland drin? ok, ist wohl zu wenig, warten wir auf einen krieg und wehren nicht den anfängen. eigenverantwortung, stimmt ja! ... |
Zitat: |
DEUTSCH-ITALIENISCHER AKTIONSPLAN
Italien soll mehr als ein Juniorpartner sein Von Christian Schubert, Rom 22.11.2023, (...) Bundeskanzler Olaf Scholz und Ministerpräsidentin Giorgia Meloni unterzeichnen den Aktionsplan am heutigen Mittwoch bei den ersten deutsch-italienischen Regierungskonsultationen seit 2016 in Berlin. Er sieht eine umfassende Kooperation mit einem starken Schwerpunkt bei den Themen Wirtschaft, Energie, Raumfahrt und auch Verteidigung vor. Die Arbeiten an dem Projekt begannen schon unter der Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi und wurden von seiner Nachfolgerin mit einigen eigenen Akzenten ausgestattet. Verteidigung im Fokus(..) |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
... Hier hört man eher wenig von der postfaschistischen Politik italiens, der regierung Meloni. ... |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
... Davon ab, meinte ich Demos HIER, in Deutschland gegen die postfaschisten
. |
Mobienne hat folgendes geschrieben: |
... Die Demos und deren Inhalte hierzulande in jüngster Vergangenheit sind bekannt? Nein. |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
....
Davon ab, meinte ich Demos HIER, in Deutschland gegen die postfaschisten . |
Mobienne hat folgendes geschrieben: | ||||||
Bingo!
Unterstreichung neu. Da wurde nun überall viel berichtet - auch zu schwer? Biggest Rechercheuse. Na klar. Und du selbst? Wie immer nix. Bitte, gern. Ende. Edit: Was hat jetzt der Scholz mit dem Zitierten zu tun? Bitte um Erläuterung. |
Zitat: |
„Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen“ |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||
...
Zitat von Max Horkheimer Wie oft denn noch? |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Kann man machen, wenn man sich in wirskungslosem Selbstdarstellungen gefällt. Oder glaubst Du, dass ein nationalistisch gesinnter italienischer Wähler sich darum schert, dass Wilson in Deutschland gegen den italienischen (Post-)Faschismus auf die Straße geht? Soviel, wie sich die PIS-Buben in Polen um deutsche Demonstranten gekümmert hätten (die hätten sie bloß bestärkt) oder wie sich die Orban-Fans um deutsche Demos gekümmert hätten. Wo man mit wirklich großen Demos anscheinend etwas erreichen kann, das ist im eigenen Land gegen die AfD, weil es wohl Leute gibt, die vor diesen Demos an die schweigende Mehrheit geglaubt haben, von denen die AfD erzählt. Aber das spielt sich im eigenen Land ab und kennzeichnet die hiesige Gesellschaft. Aber ein Faschismus in der Regierung zeigt sich nicht nur im Programm, sondern vor allem in Taten. Die Bedrohung der Pressefreiheit bildet normalerweise den Anfang. Das ist auch etwas, wogegen man bei EU-Mitgliedern auf EU-Ebene vorgehen kann. Soetwas passiert bereits in Polen und Ungarn. Außerhalb der EU fand die russische Gleichschaltung 2008 ihren rechtlichen Niederschlag in der Gründung der Roskomnadsor, nachdem kritische Medien schon seit 2000 gewaltsam von Putin-Freunden übernommen wurden, und wurde im Westen kaum wahrgenommen. Wann hast Du zu Demos gegen den Faschismus in Russland aufgerufen? |
Zitat: |
(...)
Aber schlimmer als Cicero-Razzien sind die geistigen Zwangsjacken, die sich der Journalismus selber anzieht: Zu beklagen ist eine Tendenz zur Vermischung von Information und Unterhaltung. Zu beklagen ist die Vermischung von Journalismus und PR. Zu beklagen ist die Verquickung von Journalismus und Wirtschaft - die Tatsache also, dass sich immer mehr Journalisten zu Büchsenspannern und Handlangern von Wirtschaftslobbys machen lassen. Mittlerweile gibt es Medienpreise für "Kritischen Journalismus". Kritischer Journalismus - das sollte eigentlich eine Tautologie sein, ist es aber nicht. (...) Schon heute sagt jeder dritte Journalist, dass die Zeit fehle, "um sich über ein Thema auf dem Laufenden zu halten". Dadurch ist - und das mitnichten nur bei vielen kleinen lokalen Blättern - eine zentrale journalistische Aufgabe gefährdet: das Aufspüren von Entwicklungen, das Sammeln, Bewerten und Ausbreiten von Fakten und Meinungen. Es besteht wie noch nie seit 1945 die akute Gefahr, dass der deutsche Journalismus verflacht und verdummt, weil der Renditedruck steigt; weil an die Stelle von sach- und fachkundigen Journalisten Produktionsassistenten für Multimedia gesetzt werden, wieselflinke Generalisten, die von allem wenig und von nichts richtig etwas verstehen. Aus dem Beruf, der heute Journalist heißt, wird dann ein multifunktionaler Verfüller von Zeitungs- und Webseiten. Solche Verfüllungstechnik ist allerdings nicht die demokratische Kulturleistung, zu deren Schutz es das Grundrecht der Pressefreiheit gibt. Der Ruf des Journalismus leidet, und mit ihm leidet der Wert der Pressefreiheit. Wie sehr er gelitten hat, dafür sind die steigenden Zahlen von Durchsuchungs- und Beschlagnahmeaktionen ein Indiz; ein Indiz ist auch die bisher meist eher matte Reaktion der Öffentlichkeit darauf. Beschlagnahmeaktionen in Redaktionen werden betrachtet und bewertet wie die Durchsuchungen in Wurstfabriken: Irgendetwas Verdorbenes wird sich schon finden. |
Zitat: |
Nach Nazi-Parolen: Polizei ermittelt in weiteren Fällen auf Sylt |
Zitat: |
Zum Vorfall im "Pony"-Clubs in Kampen auf Sylt war zuletzt bekannt geworden, dass die Betreiber nach eigenen Angaben Morddrohungen erhalten hatten. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Man sollte schon als Journalist zwischen Nazi-Parolen und rassistische Parolen unterscheiden können. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Erstere sind verboten, letztere nicht. |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Warum denke ich jetzt gerade wieder, daß die aktuelle Politik auch anderer Parteien derartige "Spielereien" auch fördert?
Mal so als Unterthesen für diese Überthese: Also wenn etwa Politiker anderer Parteien selbst rechtspopulistische "Argumente" übernehmen, dann nehmen sie dadurch Rechtspopulisten und -extremen nicht etwa "den Wind aus den Segeln", sondern sie machen im Gegenteil dieses "Denken" salonfähig, so daß es sich auch in der vermeintlichen "Mitte der Gesellschaft" verbreitet. Wenn andererseits Millionäre sich als "obere Mittelklasse" bezeichnen und somit letztlich vermitteln, daß sie überhaupt keinen Bezug zu den Realitäten der Normalbürger haben, dann erscheinen sie offenbar nicht als Einzelfälle, sondern vielmehr als Beispiele einer größeren Gruppe von Personen, die sich offenbar dadurch definieren, auf Andere herabzusehen und gegen sie zu keilen. Oder noch anders gesagt (in Anlehnung an Thesen von z.B. Stefan Breuer, Jean Solchany, Peter Haas oder Heinrich Winkler): Es gibt nicht so starke Abgrenzungen zwischen "konservativem", "liberalem" oder "völkischem Denken" wie es scheinen mag. Ja, mag sein, daß bis zu 40% der Nazi-Parteigänger ursprünglich "aus dem Arbeitermilieu stammten". Andererseits ist es schon bezeichnet, wenn 60% aus Milieus stammten, die eigentlich einen deutlich geringeren Anteil an der Gesmtbevölkerung hatten. (Stefan Breuer, "Die Völkischen in Deutschland - Kaiserreich und Weimarer Republik" Jean Solchany, "Konservative Interpretationen des Nationalsozialismus in Deutschland 1945-1949" Peter Haas, "Die Moral von Auschwitz - Moralische Sprache und die nationalsozialistische Ethik" (sic), in: "Schriften des Hannah-Arendt-Instituts, Band 65" Heinrich Winkler, "Extremismus der Mitte? Sozialgeschichtliche Aspekte der nationalsozialistische Machtergreifung") Daher noch eine andere, durchaus plausible Arbeitsthese: Faschisten konnte letztlich dann an die Macht kommen, wenn Konservative dachten, sie könnten sich diese "zunutze" machen, um selbst an die Macht zu kommen, politische Gegner zu erledigen - und dabei die Faschisten kontrollieren. Vorher waren die Faschisten Splittergruppen - bzw. selbst die Nazis dachten 1932, sie hätten ihren Zenit bereits überschritten. Sie konnten aber die Macht jeweils gewinnen, weil große Teile von Konservativen und ggf. auch Teile der Liberalen sich mit ihnen verbündeten (siehe z.B. das "Ermächtigungsgesetz" in D, aber auch die Umstände, wie Mussolini in Italien an die Macht kam, und die Koalition der "Nationalisten" in Spanien, die sich gegen die Republik richtete). Diktaturen entstehen aber auch, wenn Konservative aufhören, an die Demokratie zu glauben (soweit sie das jeweils vorher getan haben mögen), und stattdessen selbst Vorstellungen von noch weiter rechts umsetzen: Beispiel etwa der Austrofaschismus. |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: |
Faschismus ist:
1) eine Partei gegründet vom ex-Sozialisten Mussolini als national/bürgerlich orientierter Gegenpol zum Sozialismus 2) Eine Floskel mit der Sozialisten/Kommunisten ihre Gegner identifizieren. (2) folgt eigentlich konsequent aus (1). Die als "Faschisten" erkannten Gegner umfassen naturgemäß ein weites Spektrum. Das geht von den deutschen Nazis (Stalin) bis hin zu den Sozialdemokraten (Sozialfaschismus These von Sinowiew) |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Was folgt aus diesen Aussagen?
Da Mussolinis Partei lange kaputt ist, gibt es in Wirklichkeit gar keinen Faschismus mehr, sondern es handelt sich immer nur um die Diffamierung der politischen Gegner? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich halte das für Blödsinn. Natürlich ist es so, dass einen Definition des Faschismus, die sich nicht auf eine einzelne historische Instanz dieses Phänomens beschränken will, zwangsläufig unscharf werden muss, aber es heißt eben nicht, dass es dieses Phänomen nicht mehr gibt. |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: |
...
Es scheint mir aber dass im heutigen Sprachgebrauch unter "Faschismus" höchst unterschiedliche Phänomene in einen Topf geworfen werden. Was ganz der Linie der Sowjetischen/Russischen Propaganda entspricht. Nach der wären dann allerdings auch die Ukrainische Regierung Faschisten. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Von der russischen Propaganda wissen wir, dass die sich nicht um irgendwelche Realitäten schert. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Er greift die Methode Ecos auf, den Faschismus durch eine Eigenschaftskatalog zu beschreiben ... |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: | ||
Da hast Du erst mal recht. Die russische (oder bolshevistische) Propaganda ist aber die Instanz, die den Faschismus überhaupt erst von eine singulären italienischen Partei zu einem Nationen übergreifenden Phänomen gemacht hat. |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: | ||
Hierzu ist aber die obige Hypothese bereits a priori unterstellt (nämlich dass der Faschismus ein Parteien und Nationen übergreifenden Phänomen sei). |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich denke, das können sie. Welche anderen Leute außer (Neo-)Nazis benutzen denn noch so diese Parole?
Das ist falsch. Einerseits ist nicht jede (neo-)naziostische Parole so eindeutig nur diesem Bereich zuzuordnen, dass sie automatisch verboten ist. Andererseits können auch "bloß" rassistische Parolen als Volksverhetzung strafbar sein. Das trifft z.B. - je nach Kontext - auf die hier in Rede stehende Parole zu. |
Zitat: |
Für die staatliche Sprachzensur und Sprachmanipulation schuf das NS-Regime selbst den Begriff Sprachregelung. Nach internen Anweisungen von Joseph Goebbels wurden der Presse durch solche Zensurmaßnahmen nicht nur Themen vorgegeben, sondern auch der Sprachgebrauch. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Erst mal war es ein Club oder eine Kneipe, also nicht besonders öffentlich, zumindest nicht zur Veröffentlichung gedacht.
... Sofern niemand diesen Quatsch veröffentlicht, ist es keine Volksverhetzung. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Zweitens waren die Leute angetrunken, in einer Sektlaune. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Drittens, "Deutschland den Deutschen" ist sicher nicht verboten, wem sollte Deutschland sonst gehören wenn nicht den Deutschen? |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Viertens, "Ausländer raus" ist zwar nicht besonders nett, aber sehr plakativ. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Welche Ausländer sollen wo raus?
Kriminelle Ausländer raus aus dem Knast? |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Schließlich ist es auch eine Art Zensur, Sprache zu regulieren und nicht zu diskutieren. |
wolle hat folgendes geschrieben: | ||
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Ich weiß nicht, wie das mit dir ist, aber ich gröle auch in Sektlaune keine Naziparolen. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Das mag zwar sein, ist aber nicht mehr als eine historische Randbemerkung. Die Faschismusforschung bzw. Faschismustheorie hat sich schon sehr lange von diesem bolschewistischen Hintergrund gelöst.
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fwo hat folgendes geschrieben: |
Nimm es doch einfach andersherum: Das Phänomen einer Diktatur mit gewissen zusätzlichen Eigenschaften (Gleichschaltung der Medien, Verfolgung der Opposition und des nicht gleichgeschalteten Journalismus, Scheinwahlen ... usw) ist historisch immer wieder zu beobachten und wir benennen es einfach nach einer exemplarischen Instanz, ohne die Unterschiede zwischen den verschiedenen Instanzen zu negieren.
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VanHanegem hat folgendes geschrieben: | ||
Dass die Urheberschaft einer Verallgemeinerung des Faschismusbegriffes (über Mussolini hinaus) eine historische Randbemerkung sei darf ich doch anzweifeln. Da deutet nach den mir bekannten Quallen schon einiges auf die Bolsheviki hin. Zumal ein fundamentaler Mechanismus, nämlich mit Bezeichnung besonders den eigenen Gegner zu meinen ja noch heute stark verbreitet ist (zugegebenermaßen eher im Vulgärgebrauch, weniger in der Forschung) |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: | ||
Für eine "exemplarische Instanz" würde ich dann aber eher das prägnanteste Beispiel raussuchen, und das ist der Nationalsozialismus, der heute ja auch meistens gemeint ist, wenn von "Faschismus" die Rede ist. (zugegeben, hab keine Statistik angefertigt) |
Zitat: |
Wird der generische Begriff als eine platonische Universalie gedacht, führt das unweigerlich zu dogmatischen Nominalismusstreitigkeiten. Daher scheint es sinnvoller, ihn als heuristische Konstruktion zu verwenden, die das Erkennen von „Verwandtschaftsbeziehungen” gewährleistet. Welche „Familienähnlichkeiten” etwa synchron zwischen den jeweiligen nationalen Faschismen, aber auch diachron zwischen den Faschismen innerhalb eines Landes jeweils sichtbar werden, hängt von der gewählten idealtypischen Arbeitsdefinition ab. Da idealtypische Definitionen naturgemäß immer nur bestimmte Aspekte eines Phänomens zum Vorschein kommen lassen und andere in den Hintergrund drängen, gilt es, ein Bewusstsein für diese Einschränkung zu bewahren und unterschiedliche Idealtypen und sich ergänzende Ansätze miteinander zu kombinieren.
Der Mehrwert des Faschismus-Begriffs liegt schließlich darin, jene politischen Hybride analysierbar und fassbar zu machen, die in der Zwischenkriegszeit nicht nur die althergebrachten Links-Rechts-Schemata sprengten, sondern den aus dem 19. Jahrhundert überkommenen Sinn einer Vielzahl politischer Kategorien transzendierten. ... |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||||||
Das ist ja schon alleine durch die schiere Anzahl der Anwesenden ziemlich öffentlich. Dann hat es ja einer von denen selbst gefilmt und in eine Chatgruppe gestellt und ein anderer aus der Gruppe hat es im Internet verbreitet. Ob das zusammen öffentlich genug ist, um den Straftatbestand zu erfüllen, mögen die Gerichte entscheiden, aber abwegig ist der Gedanke bestimmt nicht. https://www.focus.de/panorama/welt/aufnahmen-in-chat-gruppe-geteilt-skandal-video-von-sylt-auch-der-videomacher-ist-seinen-job-los_id_259979605.html
Ja und? Ich weiß nicht, wie das mit dir ist, aber ich gröle auch in Sektlaune keine Naziparolen.
Wenn man das bewusst so dümmlich missverstehen wollte, wie du es hier tust, wäre die Parole vollkommen überflüssig. Gerade weil das so selbstverständlich wäre, müsste niemand das fordern. Es handelt sich aber eben um eine astreine Naziparole, die immer schon dazu diente, bestimmte Gruppen der Bevölkerung willkürlich auszugrenzen und den Willen ausdrückte, sie dann weiteren Willkürmaßnahmen zu unterwerfen. Ohne diese ausgrenzende Bedeutung hätte dies Parole als solche überhaupt keinen Sinn. So schon nach dem Ersten Weltkrieg, als es die Losung des "Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes" war, dessen explizite Aufgabe der Antisemitismus war, der die Demokratie bekämpfte und von dem es engste Verbindungen zur NSDAP gab. Unter dieser Parole wurden dann auch im Folgenden vor allem Juden, aber wohl auch andere nicht als "deutsch" genug angesehene Gruppen ausgegrenzt, mit den bekannten Folgen. https://andreaskemper.org/2017/06/24/5512/ Und in den 80er Jahren und später haben Neonazis mit dieser Parole - erweitert um den zweiten Satz - eben "Ausländer" ausgegrenzt, wobei Rechtsextremisten mit "Ausländer" ja immer schon nicht Ausländer im rechtlichen Sinne meinen, sondern in einem völkischen Sinne, bei dem die Staatsangehörigkeit egal ist. (Wie ja auch die am bekannten Potsdamer Treffen beteiligten Nazis nicht nur Ausländer ohne rechtmäßigen Aufenthalt abschieben wollten, sondern auch möglichst viele Ausländer mit rechtmäßigem Aufenthalt und auch "Ausländern" mit deutscher Staatsangehörigkeit diese möglichst entziehen wollten oder sie so schikanieren wollten, dass sie "freiwillig" gehen.) Und schließlich war die Parole dann auch der Schlachtruf der Nazis bei rassistischen Pogromen in den 90ern, etwa dem in Rostock-Lichtenhagen. Man muss sich also alles in allem schon sehr gewollt sehr blöd stellen, um diesen Nazispruch nicht als solchen zu erkennen.
Das ist nicht nur "nicht nett", es ist eine klare Aufforderung zu rassistischen Willkürmaßnahmen. Wer sich im Land aufhalten darf, bestimmt sich nach dem Aufenthaltsrecht, das sich an Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit orientieren muss, nicht nach politischer (und in diesem Fall rassistischer) Willkür, wie sie Nazis mit dieser Parole ausdrücken.
Sag mal, musst du eigentlich nicht lachen, wenn du so vorm Computer sitzt und dich dermaßen blöd stellst? Glaubtst du, du kannst mit dem Schwachsinn irgendwen verarschen? Ja nee, klar. "Welche Ausländer sollen wo raus?" Das müssen die Nazis echt noch mal genauer erklären, was sie damit meinen. Vielleicht meinen sie ja auch "Arbeitslose Ausländer raus aus der Arbeitslosigkeit" und wollen also eigentlich den Leuten Arbeit verschaffen. Oder sie meinen "Arme Ausländer raus aus schlechten Wohnungen" und sie treten so für bessere Sozialwohnungen für Ausländer ein. (Wenn ich will, kann ich dich im "Ich spiele den ahnungslosen, naziverharmlosenden Volltrottel"-Wettbewerb noch übertrumpfen.) Oder sie meinen es eben doch als die Pogrom-Parole, als die sie benutzt wurde: "Nicht "deutsch" genug? Raus aus Deutschland mit dir, sonst tot."
Ja, kann man so sehen. Freie Meinungsäußerungen hat ihre im Grundgesetz vorgesehenen Grenzen, u.a. eben bei Volksverhetzung und Naziparolen. Dann ist Schicht im Schicht, Ende im Gelände, Schluss mit der Diskussion: Das ist verboten. Ob das in diesem Fall gegeben ist, mögen, wie gesagt, die Gerichte entscheiden. Als meine Meinung darf ich die Grenze aber auch schon früher ziehen: Wer Naziparolen benutzt, ist für mich ein Nazi und wird von mir als Nazi behandelt.
Und jetzt hast du ja wohl endgültig gezeigt, wie du auf Teufel komm raus Naziverharmlosung und Rechtsstaatsverleumdung betreiben willst. Diesen Aspekt unseres Rechtsstaates, dass antidemokratische und rassistische Hetze u.U. nicht mehr durch die Meinungsfreiheit geschützt ist, auf jeden Fall aber als solche gekennzeichnet werden darf, mit nationalsozialistischer Zensur in eine Reihe zu stellen, so als wären Leute wie ich, die Naziparolen nicht hören wollen, selbst quasi neue Goebbels, ist ja wohl das Allerletzte. |
Zitat: |
2001 kam die der deutschen PDS nahestehende Rosa-Luxemburg-Stiftung zu der Auffassung, dass die Bezeichnung Postfaschismus eine kritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaftspolitik der Alleanza Nazionale verhindere.[8] Auch die österreichische Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl kritisiert den Begriff als „Wunsch zur Verharmlosung“ und betont die Gemeinsamkeiten und die Kontinuität vom historischen Faschismus zu den heutigen Fratelli d’Italia.[9] |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
So schon nach dem Ersten Weltkrieg, als es die Losung des "Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes" war, dessen explizite Aufgabe der Antisemitismus war, der die Demokratie bekämpfte und von dem es engste Verbindungen zur NSDAP gab. Unter dieser Parole wurden dann auch im Folgenden vor allem Juden, aber wohl auch andere nicht als "deutsch" genug angesehene Gruppen ausgegrenzt, mit den bekannten Folgen.
https://andreaskemper.org/2017/06/24/5512/ |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Als jemand, der eine gewisse Praxis in taxonomischen Systematisierungen hat, finde ich das nicht sehr überzeugend. Um keinen Gegenstand aus der Biologie zu nehmen: Wenn Du versuchst, den Typus des industriell gefertigten Automobils zu beschreiben, wirst Du Dich eher an der Tin Lizzie orientieren als am Porsche 928. Und Du wirst dabei nicht darum herumkommen, festzustellen, dass dieser Typus so breit gefächert ist, dass es abseits eines Minimalkonsense schwierig wird, alle unter einen Hut zu kriegen, so dass man außerhalb der Verallgemeinerung immer die besonderen Eigenschaften der einzelnen Realisierungen im Auge behalten muss.
|
VanHanegem hat folgendes geschrieben: | ||
Hier wird ja allgemein kein konkretes Produkt (quasi als Template) sondern der Oberbegriff "Auto" verwendet. Bei anderen Produkten kenne ich das natürlich schon, z.B. bei "Uhu" als Synonym für Alleskleber oder "Penicillin" als Synonym für Antibiotikum |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: | ||
Hier wird allerdings übersehen, dass die Juden bereits in Frankreich vertrieben werden (in Deutschland deutet sich die Tendenz auch an) und perspektivisch Ungarn das einzige Land mit einer größeren jüdischen Community verbleiben dürfte, die halbwegs in Frieden leben kann. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Wenn man deiner Argumentation über die Veröffentlichung folgen würde, dann dürften die Tagesschau und die Heute Nachrichten auch nicht dieses dümmliche Skandieren von plakativen Parolen verbreiten und die Redakteure dieser Nachrichtensendungen wären ebenfalls als Volksverhetzer dem Staatsanwalt zu überantworten. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Ich würde, falls ich jemals in die Verlegenheit käme, in eine Sektlaune zu geraten, auch keine fragwürdigen Parolen grölen. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Jedoch ist es auch nicht statthaft, jemanden vorzuverurteilen, weil er sich zu einer Dummheit hat hinreißen lassen, ohne dass überhaupt Anklage geschweige denn ein Urteil ergangen ist. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Da offensichtlich weder "Deutschland den Deutschen" noch "Ausländer raus" in einer Liste verbotener rechtsextremer Parolen auftaucht, ist zunächst von der Unschuldsvermutung auszugehen und die Meinungsäußerung auszuhalten, gerne auch zu diskutieren. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Es kann durchaus auch eine legitime Meinung darstellen, dass Asylbewerber, welche nicht amtlich anerkannt wurden, umgehend abzuschieben seien. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Obwohl ich mich auch dieser populistischen Meinung nicht anschließe, so weigere ich mich, rund 20% der deutschen Bevölkerung, welche diese Meinung vertreten mögen, als Nazis zu bezeichnen. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Populismus mit Sprachregelungen zu bekämpfen, ist der falsche Weg und beschreitet nur den Weg des Faschismus selbst. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Aufklärung über die Empirik und Statistik, Dialog und Verständigung sind die Königswege in der Demokratie, nicht Verbot und Strafe. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
... Ich habe etwas über die Geschichte der Naziparole "Deutschland den Deutschen" in Deutschland seit dem Ersten Weltkrieg bis heute geschrieben. .... |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Deswegen werde ich dir auch nicht den Gefallen tun, weiter auf diesen offensichtlichen Ablenkungsversuch einzugehen. |
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