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Entstehungsursache von Replikatoren (Proteine nicht durch "intelligent desi

 
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Monist
neurobiologisch verhinderter Möchtegernhedonist



Anmeldungsdatum: 04.06.2013
Beiträge: 52

Beitrag(#1846487) Verfasst am: 14.06.2013, 15:25    Titel: Entstehungsursache von Replikatoren (Proteine nicht durch "intelligent desi Antworten mit Zitat

Unabhängig davon (ist Dawkins eigentlich allgemein anerkannt?) ob das Individuum oder eben das
Gen selber die die Evolution vorantreibende Kraft ist habe ich eine Frage zur physikalisch-chemischen
Entstehung von Replikatoren (elementaren Lebensgrundformen).

Vom Urknall an bis zur Entstehung der Aminosäuren ist ja eigentlich alles recht logisch
durch Naturgesetze und ohne Not eines z.B. göttlichen und/oder intelligenten Designers erklärbar.

Auch die Entstehung der Säugetiere (Menschen samt philosophierendem Gehirn/Geist) und
Pflanzen ist ab der ersten Zelle durch die Evolution für mich hinreichend gut erklärbar.

Die (Erklärungs-)Lücke besteht aber für mich (und sogar einige "Naturwissenschaftler") offenbar an der Schwelle
der 20 einfachen Aminosäuren hin zu den 30000 höchstkomplexen Proteinen, die scheinbar selber nur durch Zellen oder
zumindest durch hochkomplexe Ribosomenfabriken und somit bereits vorhandene RNA (also bereits vorhandene, extrem
intelligente Information) geschaffen worden sein könnten (so zumindest ein verständlicher logischer Schluss).

Wie sieht eine physikalisch-chemische Erklärung zur Bildung solch hochkomplexer Proteinfabriken aus, wenn man
also nur mit Hilfe von z.B. Entropievergrößerung, Hauptsätzen der Thermodynamik, usw. (und nicht durch esoterische,
noch nicht klar definierte oder nicht klar definierbaren Begriffen wie den philosophischen Emergenzprinzipien)
das Entstehungsphänomen erklären würde?

Falls das für die Fachleute hier (sofern überhaupt Biochemiker hier sein sollten) zu kompliziert zu erklären
sein sollte bitte ich z.B. um weiterführende Links, da das Thema zum Verständnis der Welt für mich doch
nicht ganz unwichtig zu sein scheint.
(Danke vorab schon einmal für alle naturwissenschaftlichen Erklärungsversuche).
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kereng
Privateer



Anmeldungsdatum: 12.12.2006
Beiträge: 3018
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1846521) Verfasst am: 14.06.2013, 17:18    Titel: Re: Entstehungsursache von Replikatoren (Proteine nicht durch "intelligent Antworten mit Zitat

Monist hat folgendes geschrieben:
...
Entstehung von Replikatoren (elementaren Lebensgrundformen).
...
solch hochkomplexer Proteinfabriken

Wie man Leben definiert, ist Geschmackssache, aber Replikatoren kommen auch ganz ohne Proteine aus. Die RNA übernimmt dabei deren Rolle (Ribozym).

Hier wird die Entstehung von Replikatoren modellhaft vorgestellt: http://www.youtube.com/watch?v=-zHlfUU1WY0 (ab Minute 2:45)
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tridi
_____



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1846932) Verfasst am: 16.06.2013, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Monist hat folgendes geschrieben:

Auch die Entstehung der Säugetiere (Menschen samt philosophierendem Gehirn/Geist) und
Pflanzen ist ab der ersten Zelle durch die Evolution für mich hinreichend gut erklärbar.

gut.
Zitat:

Die (Erklärungs-)Lücke besteht aber für mich (und sogar einige "Naturwissenschaftler") offenbar an der Schwelle der 20 einfachen Aminosäuren hin zu den 30000 höchstkomplexen Proteinen, die scheinbar selber nur durch Zellen oder zumindest durch hochkomplexe Ribosomenfabriken und somit bereits vorhandene RNA (also bereits vorhandene, extrem intelligente Information) geschaffen worden sein könnten (so zumindest ein verständlicher logischer Schluss).

nein. das hat man vielleicht mal gedacht, dass da ein problem sitzt, aber das problem sitzt woanders.

man geht heute davon aus, dass das erste leben auf RNA basierte ("RNA-welt"). proteine kamen spaeter, vermutlich viel spaeter. es gab da also sich selbst replizierende RNA, und diese hatte wohl auch schon die faehigkeit, RNA-enzyme zu bilden, sogenannte ribozyme.

diese ersten lebensformen unterlagen genauso der evolution wie heutiges leben, und im lauf der zeit bringt die evolution eben ganz phantastische resultate zustande.

du erwaehntest selbst die entwicklung von einzellern bis hin zu saeugetieren. diese makroskopische, spektakulaere, mit blossem auge sichtbare evolution der vielzeller kam aber nach der mindestens ebenso wichtigen biochemischen evolution, die auch schon ganz erstaunliche biochemische faehigkeiten der lebewesen zustande gebracht hat. (die biochemische evolution haelt natuerlich bis heute an, aber die wesentlichen grundlagen des heutigen stoffwechsels gab es schon vor der zeit der vielzelligen lebewesen.)

und vor dieser auf protein-enzymen basierenden biochemischen evolution gab es wohl eine evolution der RNA-welt mit ihren RNA-enzymen.

auch diese evolution wird nach und nach erstaunliches hervorgebracht haben, darunter eben auch die faehigkeit aminosaeuren zu proteinen zu verketten, und das auch noch einem RNA-strang entsprechend. diese faehigkeit wurde perfektioniert, und das entsprechende ribozym ist eines der wesentlichsten dinge, die aus der RNA-welt bis heute erhalten geblieben sind: das ribosom.

also: als aus aminosaeuren proteine wurden, war das leben laengst vorhanden. es sah nur ziemlich anders aus als heute.

wie es aber aussah, ist heute ziemlich schwer festzustellen, weil damalige lebewesen laengst ausgestorben sind.

Zitat:

Wie sieht eine physikalisch-chemische Erklärung zur Bildung solch hochkomplexer Proteinfabriken aus,

schlicht und ergreifend: evolution in der RNA-welt.
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michaxl
pantophag mit Neigung zur Adipositas



Anmeldungsdatum: 04.05.2012
Beiträge: 138

Beitrag(#1846942) Verfasst am: 16.06.2013, 22:19    Titel: Re: Entstehungsursache von Replikatoren (Proteine nicht durch "intelligent Antworten mit Zitat

Monist hat folgendes geschrieben:
Unabhängig davon (ist Dawkins eigentlich allgemein anerkannt?) ob das Individuum oder eben das
Gen selber die die Evolution vorantreibende Kraft ist habe ich eine Frage zur physikalisch-chemischen
Entstehung von Replikatoren (elementaren Lebensgrundformen).
Den einleitenden Satz verstehe ich nicht.
Seit wann spielt das Individuum in der Evolution eine besondere Rolle?
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Monist
neurobiologisch verhinderter Möchtegernhedonist



Anmeldungsdatum: 04.06.2013
Beiträge: 52

Beitrag(#1846974) Verfasst am: 17.06.2013, 11:38    Titel: Henne oder Ei? Antworten mit Zitat

michaxl hat folgendes geschrieben:
Seit wann spielt das Individuum in der Evolution eine besondere Rolle?

Nach Dawkins ja gerade nicht, sondern hier treibt das egoistische Gen
und nicht das sich durchsetzen wollende Individuum die Evolution voran.

tridi hat folgendes geschrieben:
man geht heute davon aus, dass das erste leben auf RNA basierte ("RNA-welt"). proteine kamen spaeter

Erst das Ei und dann die Henne?
Aber wie soll die RNA denn ohne Protein-Ribosomen repliziert werden!?
Sicher können sich auch informationslose Aminosäuren zufällig zu RNA zusammenfinden,
aber um sich replizieren zu können benötigt sie ja eben unglaublich komplexe Replikationsfabriken, von denen
niemand weiß, wie sie ohne eine bereits vorhandene schöpfende Intelligenz entstanden sein könnten.
Ich zitiere hier einmal WIKIPEDIA
WIKIPEDIA hat folgendes geschrieben:

Die Experimente reichen momentan nicht aus zur Formulierung einer Theorie, die erklären kann, wie das Leben entstand.
So konnte zwar bereits die chemische Entstehung komplexer Moleküle beobachtet werden, die für biologische Abläufe
notwendig sind, jedoch noch keine Bildung eines hinreichenden Systems daraus.


Also könnte ein nichtmonistischer Kritiker unterstellen, dass zur Entstehung des Lebens
zwingend ein intelligenter Schöpfer mit der nötigen Information erforderlich war (und das tun ja sehr viele Theisten und sogar "Naturwissenschaftler").

Daher meine Frage zu Links der informationslosen, schöpferlosen Entstehung der RNA-Replikation.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1846977) Verfasst am: 17.06.2013, 12:30    Titel: Re: Henne oder Ei? Antworten mit Zitat

Monist hat folgendes geschrieben:

tridi hat folgendes geschrieben:
man geht heute davon aus, dass das erste leben auf RNA basierte ("RNA-welt"). proteine kamen spaeter

Erst das Ei und dann die Henne?
Aber wie soll die RNA denn ohne Protein-Ribosomen repliziert werden!?
Sicher können sich auch informationslose Aminosäuren zufällig zu RNA zusammenfinden,
aber um sich replizieren zu können benötigt sie ja eben unglaublich komplexe Replikationsfabriken, von denen
niemand weiß, wie sie ohne eine bereits vorhandene schöpfende Intelligenz entstanden sein könnten.

Nein, Aminosäuren können sich ganz gewiss nicht zufällig zu RNA zusammenfinden, und auch sonst nicht, weil RNA mit Aminosäuren absolut nichts zu tun hat. Und eben keine komplexe Replikationsfabrik braucht, sondern sich ganz von selbst repliziert. In dieser von tridi beschriebenen RNA-Welt gab es keine Proteine, und Aminosäuren waren irgendwelcher Dreck, der da halt rumschwamm. Bis die RNA-Lebewesen qua Evolution "lernten", aus dem Zeug Proteine zu machen, die die Ribozyme schließlich weitgehend ersetzten. Aber eben nicht völlig, zur Proteinsysthese werden sie weiterhin benötigt.
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1846978) Verfasst am: 17.06.2013, 12:36    Titel: Re: Entstehungsursache von Replikatoren (Proteine nicht durch "intelligent Antworten mit Zitat

Monist hat folgendes geschrieben:
Unabhängig davon (ist Dawkins eigentlich allgemein anerkannt?) ob das Individuum oder eben das
Gen selber die die Evolution vorantreibende Kraft ist habe ich eine Frage zur physikalisch-chemischen
Entstehung von Replikatoren (elementaren Lebensgrundformen).


Anmerkung: Der Genzentrismus von Dawkins ist umstritten, aber durchaus eine anerkannte Position in der Evolutionsbiologie. Andere... Schulen sprechen aber selten vom Individuum. Falls Dich das interessiert, lies einfach mal etwas von Mayr, da wird dann eigentlich ganz gut klar, welche Ebenen der Selektion man betrachten kann (und dass er nicht viel davon hält, die Gene als zentrale Selektionsebene zu verwenden).
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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kereng
Privateer



Anmeldungsdatum: 12.12.2006
Beiträge: 3018
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1847041) Verfasst am: 17.06.2013, 17:51    Titel: Re: Henne oder Ei? Antworten mit Zitat

Monist hat folgendes geschrieben:
Aber wie soll die RNA denn ohne Protein-Ribosomen repliziert werden!?

Hier ist ein Link zu einer ausführlicheren Beschreibung vom Meister des Fachs Jack Szostak:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/biologie-wie-das-leben-auf-die-erde-kam-a-684654-4.html
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tridi
_____



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1847062) Verfasst am: 17.06.2013, 19:02    Titel: Re: Henne oder Ei? Antworten mit Zitat

Monist hat folgendes geschrieben:

tridi hat folgendes geschrieben:
man geht heute davon aus, dass das erste leben auf RNA basierte ("RNA-welt"). proteine kamen spaeter

Erst das Ei und dann die Henne?
Aber wie soll die RNA denn ohne Protein-Ribosomen repliziert werden!?

fuer die replikation von RNA und DNA wurden noch nie ribosomen benoetigt.

Zitat:

Sicher können sich auch informationslose Aminosäuren zufällig zu RNA zusammenfinden,

nein, niemals. RNA besteht nicht aus aminosaeuren.

anders gesagt: irgendwas hast du grad gewaltig verwechselt. informiere dich nochmal ueber RNA/DNA und ihre bausteine (nukleinsaeuren) einerseits und proteine und ihre bausteine (aminosaeuren) andererseits und dann antworte mir ggf. nochmal sinnvoll, wenn noch was unklar ist.

Zitat:
aber um sich replizieren zu können benötigt sie ja eben unglaublich komplexe Replikationsfabriken,

nein, RNA benoetigt das eben grade nicht.

und wenn du wikipedia zitierst, sag doch bitte grade grade dazu, welchen artikel.
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Monist
neurobiologisch verhinderter Möchtegernhedonist



Anmeldungsdatum: 04.06.2013
Beiträge: 52

Beitrag(#1847190) Verfasst am: 18.06.2013, 12:51    Titel: Wie entstanden Replikatoren? Antworten mit Zitat

Hoppla,
da habe ich Säuren und Basen durcheinander geworfen (es ging mir ja nur um das Prinzip, da beide
eher einfach sind und ohne Zellen/Leben rein chemisch entstehen könnten).
Es muss natürlich "Nucleinbasen" und nicht Aminosäuren heißen.

Die zitierte Wikipedia-Aussage, dass die Entstehung des Lebens noch unklar ist, stammt aus dem Artikel über die Chemische Evolution.

Wenn, wie caballito sagt, sich die Säuren ganz gewiss nicht zufällig zu RNA zusammenfinden können, können es denn dann aber die Nucleinbasen?

Und wie replizieren sie sich diese RNA-"Lebewesen"?

"Ganz von selbst" reicht mir als wissenschaftliche Erklärung da nicht.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#1847246) Verfasst am: 18.06.2013, 18:02    Titel: Re: Wie entstanden Replikatoren? Antworten mit Zitat

Monist hat folgendes geschrieben:
Hoppla,
da habe ich Säuren und Basen durcheinander geworfen (es ging mir ja nur um das Prinzip, da beide
eher einfach sind und ohne Zellen/Leben rein chemisch entstehen könnten).
Es muss natürlich "Nucleinbasen" und nicht Aminosäuren heißen.

Nein, mit Säuren und Basen hat das überhaupt nix zu tun, und es muss auch nicht Nucleinbasen heißen, sondern wenn, dann Nukleotide, und das sind Säuren, genauso wie die (Desoxy-)Ribonukleinsäure selbst, sprich DNA und RNA.

Es ist schlicht eine Frage, was die Bestandteile wovon simd, udn da sind nun mal Aminosäuren die Bestandteile der Proteien und Nukleotode (und nicht Nukleinbasen) die Bestandteile der RNA (und DNA).

Monist hat folgendes geschrieben:

Wenn, wie caballito sagt, sich die Säuren ganz gewiss nicht zufällig zu RNA zusammenfinden können, können es denn dann aber die Nucleinbasen?

Nein, die können das auch nicht, weil RNA auch nicht aus Nukleinbasen besteht, sondern aus Nukleotiden, die allerdings unter anderem aus Nukleinbasen bestehen, aißerdem noch Zuscker und Phosphorsäure.

Die allerdings können sich ganz zufällig zu RNA zusammenfinden, und tun das auch. Gneua so wie sich Aminosäuren ganz zufällif zu Proteinen zusammenfinden können. Der Unterscheid ist, dass Proteine sich nicht reproduzieren, Nukleinsäuren aber schon.

Monist hat folgendes geschrieben:

Und wie replizieren sie sich diese RNA-"Lebewesen"?

"Ganz von selbst" reicht mir als wissenschaftliche Erklärung da nicht.

Die Frage war nicht, wie sich RNA-Lebewesen replizieren, sondern wie sich RNA repliziert. Und die tut das tatsächlich "einfach so". Nukleinsäuren tun das eben. Warum sie das tun, kann dir dann ein Chemiker erklären. Einen Biologen brauchst du dafür nicht.
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Monist
neurobiologisch verhinderter Möchtegernhedonist



Anmeldungsdatum: 04.06.2013
Beiträge: 52

Beitrag(#1847280) Verfasst am: 18.06.2013, 19:37    Titel: Ursachen der chemischen Evolution Antworten mit Zitat

Den Thread hätte ich wohl besser "Ursachen der chemischen Evolution" nennen sollen.
In der Tat interessiert mich auch sehr die Ursache (treibende Kraft) hinter Allem.

Das können chemische sein, aber auch physikalische (-> Entropievergrößerug);
(Die reine Evolutions-Biologie interessiert mich da weniger als die Biochemie, und auch wenn
ich wie so viele Laie bin, sollte doch jeder das Recht auf Informationen haben, die zu einer möglichst
naturwissenschaftlich redlichen Weltanschauung führen können).

Unklar ist mir dabei auch ab wann man ein Lebewesen "Lebewesen" nennt (Grenze zur Biologie).
Für Dawkins reichen schon irgendwelche "Replikatoren". Für einige Biologen müssten sie zudem Zellwände haben.

Aber irgendwie ist mir (und Wikipedia wohl auch) die Reichenfolge der "Envolution" von
den zufällig in der "Ursuppe" ligierten Teilchen als präbiotischen Molekülen (wie eben
Aminosäuren, Pyrrole, Fettsäuren, Nukleotide usw.) hin zu etwas, das man schon als
"Leben" beeichnen könnte noch sehr unklar.

Zwar schließt WIKIPEDIA, dass sich eben nur Leben auf Basis von Nukleinsäuren (RNA/DNA)
durchgesetzt hat, weil es aktuell ja eben nur dieses gibt, sagt aber indirekt auch, dass wir wohl
mit der Unsicherheit über die konkrete Entstehung von Leben auf der Erde weiterleben müssen
(auch da man unter anderem mangels Ur-Atmosphäre keine der Theorien verifizieren kann).

Das gibt den Kreationisten natürlich unglaublich viel Nahrung (besonders auch exobiologische
"Kometenursachen" oder "Schlimmeres") und ich persönlich finde es schade, dass für die Suche nach
einem (rechnerisch ja vorher schon bewiesenen) Higgs-Boson so viele Millionen ausgegeben werden,
für die Erforschung der Lebensentstehung aber kaum etwas.

Vielleicht liest ja irgendwann ein Biochemiker diesen Thread und erklärt oder verlinkt mir
zumindest die Ursache bzw. den Ablauf der mir noch immer unklaren und daher "wundersamen" RNA-Replikation.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1847283) Verfasst am: 18.06.2013, 19:46    Titel: Re: Ursachen der chemischen Evolution Antworten mit Zitat

Monist hat folgendes geschrieben:
... und ich persönlich finde es schade, dass für die Suche nach einem (rechnerisch ja vorher schon bewiesenen) Higgs-Boson so viele Millionen ausgegeben werden, für die Erforschung der Lebensentstehung aber kaum etwas.

Gute Theorie aufstellen -> gutes Experiment vorschlagen -> Geld dafür beantragen.

Monist hat folgendes geschrieben:
Vielleicht liest ja irgendwann ein Biochemiker diesen Thread und erklärt oder verlinkt mir
zumindest die Ursache bzw. den Ablauf der mir noch immer unklaren und daher "wundersamen" RNA-Replikation.

Du hast doch schon ein paar wirklich qualifizierte Antworten bekommen. Ich bin kein Biochemiker, aber das hier hilft mir bei der Frage erstmal weiter:

http://de.wikipedia.org/wiki/RNA-Welt-Hypothese

Details muß man dann eben in den entsprechenden Publikationen nachlesen.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Tom der Dino
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.07.2011
Beiträge: 3949

Beitrag(#1847286) Verfasst am: 18.06.2013, 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt Stoffe, die autokatalytisch wirken. Das bedeutet, sie helfen bei der Bildung des Stoffes selbst. Das geht so weit bis die Ausgangsstoffe verbraucht oder zu wenige sind.
Hast du jetzt zwei unterschiedliche Reaktionsprodukte der gleichen Ausgangsstoffe, von denen das eine besser autokatalytisch wirkt, hast du bereits einen Selektionsvorgang.
Die Verknüpfung der Nukleotide erfolgt an einer Stelle, die weit genug vom unterschiedlichen Teil der Nukleotide entfernt ist, sodass viele verschiedene RNAs entstehen, die sich in ihren Autokatalytischen Fähigkeiten unterscheiden. Und so ist der "Überlebens-/Reproduktionskampf" eröffnet.
_________________
Am Anfang war ......das Experiment.
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katholisch
Benedikt XVI: Respekt! Franziskus: alles Gute!



Anmeldungsdatum: 12.08.2005
Beiträge: 2351
Wohnort: Marktl

Beitrag(#1847304) Verfasst am: 18.06.2013, 21:04    Titel: Re: Wie entstanden Replikatoren? Antworten mit Zitat

Monist hat folgendes geschrieben:
Hoppla,
da habe ich Säuren und Basen durcheinander geworfen (es ging mir ja nur um das Prinzip, da beide
eher einfach sind und ohne Zellen/Leben rein chemisch entstehen könnten).
Es muss natürlich "Nucleinbasen" und nicht Aminosäuren heißen.

Die zitierte Wikipedia-Aussage, dass die Entstehung des Lebens noch unklar ist, stammt aus dem Artikel über die Chemische Evolution.

Wenn, wie caballito sagt, sich die Säuren ganz gewiss nicht zufällig zu RNA zusammenfinden können, können es denn dann aber die Nucleinbasen?

Und wie replizieren sie sich diese RNA-"Lebewesen"?

"Ganz von selbst" reicht mir als wissenschaftliche Erklärung da nicht.



Säuren und Basenverwechslung, macht nichts, passiert mir auch öfters. Sowie auch rechts und links.....kann vorkommen.

Willkommen hier Monist auch an dieser Stelle, coolen Avatar hast du übrigens auch. Sehr glücklich
_________________
Grüß euch Gott - alle miteinander!


r.-k. und
gemeiner Feld-, Wald- und Wiesenchrist
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smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3658

Beitrag(#1847326) Verfasst am: 18.06.2013, 22:30    Titel: Re: Ursachen der chemischen Evolution Antworten mit Zitat

Monist hat folgendes geschrieben:
Den Thread hätte ich wohl besser "Ursachen der chemischen Evolution" nennen sollen.
In der Tat interessiert mich auch sehr die Ursache (treibende Kraft) hinter Allem.

Das können chemische sein, aber auch physikalische (-> Entropievergrößerug);

Die allgemeinste Ursache dürfte diese sein:


Zitat:
Dissipative Struktur

Mit dem Begriff Dissipative Struktur (engl. dissipative structure ‚zerstreuende Struktur‘) wird das Phänomen sich selbstorganisierender, dynamischer, geordneter Strukturen in nichtlinearen Systemen fern dem thermodynamischen Gleichgewicht bezeichnet. Dissipative Strukturen bilden sich nur in offenen Nichtgleichgewichtssystemen, die Energie, Materie oder beides mit ihrer Umgebung austauschen. Beim Aufbau geordneter Strukturen nimmt die Entropie lokal ab; diese Entropieminderung des Systems muss durch einen entsprechenden Austausch mit der Umgebung ausgeglichen werden.

[...]

Geschichte

Bereits ab 1950 arbeitete Alan Turing an einer neuen mathematischen Theorie der Morphogenese, welche die Auswirkungen nichtlinearer chemischer Reaktions- und Diffusionsfunktionen auf spontane Strukturbildungen zeigt. Die Ergebnisse dieser Arbeit hat er 1952 unter dem Titel The chemical basis of morphogenesis veröffentlicht. Diese Arbeit (Turing-Mechanismus) wird als wegweisend für die spätere Entdeckung Dissipativer Strukturen angesehen.

Der Begriff Dissipative Struktur selbst wurde 1967 vom Physikochemiker Ilya Prigogine vorgeschlagen, der ab den 1940er Jahren an der Entwicklung der Theorie der Nichtgleichgewichtsthermodynamik beteiligt war. Prigogine untersuchte mit Grégoire Nicolis und später mit R. Lefever die Kinetik von offenen Systemen, die durch Energie- und Stoffdurchsatz fern vom thermodynamischen Gleichgewicht gehalten wurden. Basierend auf den Arbeiten Alan Turings und Lars Onsagers zeigte er, dass in offenen Systemen, in welchen autokatalytische chemische Reaktionen ablaufen, in der Nähe des thermodynamischen Gleichgewichts zunächst Inhomogenitäten auftreten, die durch Diffusion oder Strömungsprozesse aufrechterhalten werden können. Bei Erreichen eines Übergangspunkt fern vom Gleichgewicht kann das System Symmetriebrüche zeigen, indem es zur Ausbildung einer stationären, geordneten „Dissipativen Struktur“ kommt.

Ilya Prigogine erhielt 1977 den Nobelpreis für Chemie für seinen Beitrag zur irreversiblen Thermodynamik, insbesondere zur Theorie der „dissipativen Strukturen“.

„We have dealt with the fundamental conceptual problems that arise from the macroscopic and microscopic aspects of the second law of thermodynamics. It is shown that non-equilibrium may become a source of order and that irreversible processes may lead to a new type of dynamic states of matter called „dissipative structures“.“

– Ilya Prigogine: Nobelpreisrede 1977.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dissipative_Struktur


Plumpes Beispiel: man erhitze einen Topf voll Brei. Es bilden sich Konvektionszellen.


_________________
"There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1847344) Verfasst am: 19.06.2013, 00:20    Titel: Re: Ursachen der chemischen Evolution Antworten mit Zitat

Monist hat folgendes geschrieben:

Unklar ist mir dabei auch ab wann man ein Lebewesen "Lebewesen" nennt (Grenze zur Biologie).

es gibt keine so klare und allgemein anerkannte definition von leben. wenn eine struktur sich selbst erhaelt und vermehrt/verbreitet, ist das in meinen augen schon ein wichtiges kriterium fuer leben.

Zitat:

Für Dawkins reichen schon irgendwelche "Replikatoren". Für einige Biologen müssten sie zudem Zellwände haben.

tja, es gibt halt viele verschiedene definitionen.

Zitat:

Aber irgendwie ist mir (und Wikipedia wohl auch) die Reichenfolge der "Envolution" von
den zufällig in der "Ursuppe" ligierten Teilchen als präbiotischen Molekülen (wie eben
Aminosäuren, Pyrrole, Fettsäuren, Nukleotide usw.) hin zu etwas, das man schon als
"Leben" beeichnen könnte noch sehr unklar.

Zwar schließt WIKIPEDIA, dass sich eben nur Leben auf Basis von Nukleinsäuren (RNA/DNA)
durchgesetzt hat, weil es aktuell ja eben nur dieses gibt, sagt aber indirekt auch, dass wir wohl
mit der Unsicherheit über die konkrete Entstehung von Leben auf der Erde weiterleben müssen
(auch da man unter anderem mangels Ur-Atmosphäre keine der Theorien verifizieren kann).

tja... den naturwissenschaften ist halt noch nicht alles bekannt. und von dem fruehen leben ist halt nichts uebrig, was man untersuchen koennte.

mit die meisten hinweise bekommt man noch, indem man alles heutige leben vergleicht und die gemeinsamen eigenschaften raussucht. aber damit bekommt man nur eine ahnung davon, wie der letzte gemeinsame vorfahre allen heutigen lebens ausgesehen haben mag. dieser gemeinsame vorfahre mag zwar vor 3 milliarden jahren gelebt haben (zahl ist jetzt nur geschaetzt, ich gucks jetzt nicht nach und kann eine milliarde jahre daneben liegen), aber wahrscheinlich lebte er locker hunderte millionen jahre oder auch mehr als eine milliarde jahre nach dem ersten leben und war das produkt von diesen vielen hundert millionen jahren evolution.

der blick in diese ersten paar hundert millionen jahre ist also nur sehr schwer moeglich.

wie die ur-atmosphaere der erde ausgesehen hat, oder wie die ursuppe ausgesehen hat, die damals auf der erdoberflaeche schwamm, ist meines erachtens uebrigens eher irrelevant. die vorstellung, auf der ganzen erde oder auch nur wesentlichen teilen von ihr muessten verhaeltnisse geherrscht haben, in denen sich leben entwickeln konnte, ist quatsch. wichtig ist nur, dass an einem kleinen ort irgendwo auf dieser erde, sei es in einem ur-meer, in einer pfuetze an land, sei es irgendwo unter der erde in einer heissen quelle oder am meeresboden an einer solchen stelle, verhaeltnisse geherrscht haben, in denen sich leben entwickeln konnte. dies leben kann dann durch evolution die faehigkeit erlangt haben, nach und nach den rest der erde zu besiedeln.

Zitat:

Das gibt den Kreationisten natürlich unglaublich viel Nahrung (besonders auch exobiologische
"Kometenursachen" oder "Schlimmeres") und ich persönlich finde es schade, dass für die Suche nach
einem (rechnerisch ja vorher schon bewiesenen) Higgs-Boson so viele Millionen ausgegeben werden,
für die Erforschung der Lebensentstehung aber kaum etwas.

wen interessieren schon kreationisten... hier wohl keinen.

das higgs-boson ist moeglicherweise einfacher zu finden, das koennte der grund sein, wieso da mehr geld reingesteckt wird .

Zitat:

Vielleicht liest ja irgendwann ein Biochemiker diesen Thread

hier sind genug leute mit ahnung von biochemie.

Zitat:
und erklärt oder verlinkt mir zumindest die Ursache bzw. den Ablauf der mir noch immer unklaren und daher "wundersamen" RNA-Replikation.

du kannst nicht erwarten, dass dir einer genau sagen kann "so ist leben entstanden!" - es war keiner von uns dabei. das weiss auch keiner so genau. (aber das von kereng gepostete youtube-video ist nicht schlecht als idee dazu, wie es gewesen sein koennte!)

aber wie sich RNA repliziert, das ist kein grosses wunder.

wenn du moechtest, dass man es dir erklaert, muesstest du aber doch mal sagen, wie dein wissensstand dazu ist: wieviel verstehst du von chemie und physik? kennst du die nukleotide und ihren aufbau, weisst du, wie sie miteinander verkettet sind, kennst du die basenpaarung ueber wasserstoffbruecken? und wenn du das alles kennst, dann sag doch mal, was dich an der replikation noch wundert.
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Anmeldungsdatum: 04.06.2013
Beiträge: 52

Beitrag(#1847382) Verfasst am: 19.06.2013, 11:55    Titel: chemische RNA-Evolution Antworten mit Zitat

Erst einmal vielen Dank für die jetzt doch zahlreicheren Hinweise.
Werde mich da sicher noch tiefer einarbeiten müssen. Hatte leider nur bis
zur 9. Klasse Biologe und bis zum Abi Chemie, aber das ist alles auch schon über
30 Jahre her (komme eher aus einem technisch-anorganischen Beruf).

Wie gesagt ist die größte Schwachstelle (neben den unbekannten Nanosekunden nach dem Urknall)
in der naturwissenschaftlichen Argumentationskette zur schöpferfreien Entwicklung von Allem
für mich der Übergang von rudimentären organischen Ursuppenmolekülen zu ersten RNA-"Lebensformen".
Und da wären etwas zweifelsfreiere Erklärungen schon wichtig, um den Theisten die Argumente zu
rauben, die ja immer mit der unvorstellbaren Komplexität der Proteine, die so unwahrscheinlich
entstanden sein können, wie auf den Tisch geworfene Scrabble-Buchstaben einen Satz oder geschweige
denn ein Sonett von Shakespeare ergeben würden, argumentieren.

Da die direkte katalytische Kondensation von Ribonukleotiden ja sehr aufwändig und daher unwahrscheinlich
für eine abiotische Entstehung von RNA ist, müsste man aber da doch weiterforschen.
Die Bedingungen der Sauerstofffreiheit und daher der Entstehung unter Wasser als UV-Schutz ist ja
recht sicher, so dass man in großen Glasreaktoren doch die Miller-Urey-Versuche noch weiter führen sollte !?

Im Moment "wundert" mich an der RNA-Replilkation wegen mir fehlender Einarbeitungszeit noch die
unbekannte Reaktionsrichtung (wohl als Ursache von thermischer oder anderer Energiezufuhr)
und die evolutionäre Entstehung von Enzymen aus katalytisch aktiver RNA, die zu komplexeren
Synthesen und dann auch später sogar Bildung von Zellwänden durch Proteine geführt haben muss
(muss mich wie gesagt da von fast NULL an erst einmal einarbeiten).
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tridi
_____



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1847483) Verfasst am: 19.06.2013, 23:49    Titel: Re: chemische RNA-Evolution Antworten mit Zitat

Monist hat folgendes geschrieben:

Wie gesagt ist die größte Schwachstelle (neben den unbekannten Nanosekunden nach dem Urknall)
in der naturwissenschaftlichen Argumentationskette zur schöpferfreien Entwicklung von Allem
für mich der Übergang von rudimentären organischen Ursuppenmolekülen zu ersten RNA-"Lebensformen".

dieser uebergang ist ja auch alles andere als trivial. und wer weiss, wie lang er gedauert hat und unter welch speziellen bedingungen er stattgefunden hat...

wichtig finde ich aber jedenfalls, dass du verstehst, dass proteine damit vermutlich ueberhaupt gar nichts zu tun haben.

Zitat:

Und da wären etwas zweifelsfreiere Erklärungen schon wichtig, um den Theisten die Argumente zu
rauben, die ja immer mit der unvorstellbaren Komplexität der Proteine, die so unwahrscheinlich
entstanden sein können, wie auf den Tisch geworfene Scrabble-Buchstaben einen Satz oder geschweige denn ein Sonett von Shakespeare ergeben würden, argumentieren.

wer so argumentiert, hat vermutlich weder die prinzipien der evolution verstanden, noch mitbekommen, dass man heute von einer RNA-welt ausgeht mit lebewesen, die noch keine proteine durch nukleinsaeureketten codieren konnten.

Zitat:
Da die direkte katalytische Kondensation von Ribonukleotiden ja sehr aufwändig und daher unwahrscheinlich für eine abiotische Entstehung von RNA ist, müsste man aber da doch weiterforschen.

es gibt gewiss noch genug zu erforschen, ja.

Zitat:
Im Moment "wundert" mich an der RNA-Replilkation wegen mir fehlender Einarbeitungszeit noch die unbekannte Reaktionsrichtung (wohl als Ursache von thermischer oder anderer Energiezufuhr)

meinst du als folge von thermischer oder anderer energiezufuhr?

die energiezufuhr wird wohl noetig gewesen sein, ja. bis heute braucht leben energiezufuhr. und welche energie die ersten lebewesen konsumiert haben, ist moeglicherweise eine spannende frage. photosynthese war jedenfalls ziemlich garantiert nicht die erste energiequelle.

Zitat:
und die evolutionäre Entstehung von Enzymen aus katalytisch aktiver RNA, die zu komplexeren
Synthesen und dann auch später sogar Bildung von Zellwänden durch Proteine geführt haben muss
(muss mich wie gesagt da von fast NULL an erst einmal einarbeiten).


langsam, langsam... du hechtest da grade in einem satz durch ein paar hundert millionen jahre evolution Smilie

erstmal muss es ueberhaupt bedingungen gegeben haben, die eine replikation von RNA (oder aehnlichem material) gefoerdert haben. dann gab es vielleicht zufaellig irgendwelche RNA-abschnitte, die fuer diese replikation foerderlich waren (katalytisch aktive RNA), was zu einer ersten evolution fuehrt.

sobald es evolution gibt, koennen nach und nach (und nicht von heut auf morgen) immer komplexere strukturen mit immer besseren wirkungen entstehen.

insbesondere konnten sich dann auch RNA-ketten entwickeln, die die proteinbildung befoerdern, und irgendwann sogar die RNA-codierte proteinbildung (ribosomen!).

zellwaende sind dagegen ne ganz andere frage, verglichen mit der entstehung des lebens eher ein "moderneres" phaenomen, das wir besser erstmal komplett beiseite lassen.

eher interessant sind die zellmembranen. die koennten moeglicherweise von anfang an vorhanden gewesen sein. aber fuer sicher halte ich das nicht. die zellmembranen haben aber mit proteinen nicht viel zu tun, sie bestehen im wesentlichen aus lipiden.

(kann das sein, dass du da bezueglich zellwand/zellmembran und proteinen/lipiden irgendwas durcheinandergeworfen hast?)
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Monist
neurobiologisch verhinderter Möchtegernhedonist



Anmeldungsdatum: 04.06.2013
Beiträge: 52

Beitrag(#1847543) Verfasst am: 20.06.2013, 12:23    Titel: Dann ist (mir) ja jetzt alles klar ! Antworten mit Zitat

Sicher sollte man zunächst zwischen zeitlich vorher gehenden Zellmembranen und später evolutionär
entstandenen richtigen Zellwänden unterscheiden.

Und die mir schon länger bekannte Theorie von den anfänglichen Fettröpfchen bzw. Lipiden als Membran
ist auch recht plausibel.
Aber der gezielte Aufbau (im gegensatz zu einem zufälligen Fett-Einschluß in der Ursuppe)
von z.B. Membranen musste ja dann durch auf den RNA-vorläufern codierte "Enzymvorläufern" bzw. "Katalysator-
Reaktions-Auslösern" erfolgen. Und wie die Information zum Bau dieser Katalysatoren entstehen konnte war
mir bis zum Ansehen des Videos, das ich zu meiner Schande eingestanden eben errst gemacht habe, unklar).

Dass es Nukleotide gibt, die selbständig Ketten "bauen" wusste ich daher auch nicht.
Die Experimente zur spontanen Polimerisation aus Nukleotiden, die sich selbständig replizieren können
sind ja auch recht neu (wobei das dann für mich schon eine für weitere Evolution hinreichende Vorart
von "Leben" wäre, und mir die Entstehung an thermalen Quellen wie den schwarzen Rauchern nebenbei bemerkt
immer schon sehr naheliegend erschien).

Vielleicht werde ich mich (mangels praktischer, alltäglicher Brauchbarkeit im Privatleben)
jetzt doch nicht unbedingt weiter in die Biochemie einarbeiten (zumal ich ja keine 100000000 Jahre
Zeit habe, vor einem riesigem Miller-Urey-Glaskolben mit integriertem schwarzen Raucher zu sitzen und
auf die dargestellte chemische Evolution zu warten ).
Und da die Spontan-Polimerisation so neu und offenbar nicht vorausberechenbar war, wird es leider wohl
auch noch Jahrzehnte dauern, bis die Menschheit gezielt durch DNA-Simulation Proteine (oder Bakterien
mit Proteinen) zur Lösung von Energieproblemen, Krebs, Parkinson, Alzheimer, Altersschwäche usw. bauen
können wird (aber das ist ein anders Thema).

Doch das Video kann man gerade den Laien auf dem Gebiet wirklich nur sehr empfehlen !
(auch wenn man die Aufmachung durch einen Sprecher und verbesserte Animationen sicher noch optimieren könnte).
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27889
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1847554) Verfasst am: 20.06.2013, 13:17    Titel: Re: chemische RNA-Evolution Antworten mit Zitat

Monist hat folgendes geschrieben:

Wie gesagt ist die größte Schwachstelle (neben den unbekannten Nanosekunden nach dem Urknall)
in der naturwissenschaftlichen Argumentationskette zur schöpferfreien Entwicklung von Allem
für mich der Übergang von rudimentären organischen Ursuppenmolekülen zu ersten RNA-"Lebensformen".
Und da wären etwas zweifelsfreiere Erklärungen schon wichtig, um den Theisten die Argumente zu
rauben, die ja immer mit der unvorstellbaren Komplexität der Proteine, die so unwahrscheinlich
entstanden sein können, wie auf den Tisch geworfene Scrabble-Buchstaben einen Satz oder geschweige
denn ein Sonett von Shakespeare ergeben würden, argumentieren.


Ich würde eher sagen, im Hinblick auf eine "schöpferische" Entwicklung ist die naturwissenschaftliche trotz gewisser (vermeintlicher) Lücken tausendfach überlegen.
Ich halte es sogar für falsch, dass überhaupt miteinander vergleichen zu (wollen) müssen.
Das suggeriert fast schon eine gewisse Gleichwertigkeit bestehender Theorien.

Dagegen hat aber irgendeine "schöpferische" Entwicklung noch nie auch nur irgendetwas erklärt.
gott hat es gemacht ist KEINE Erklärung!
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1847566) Verfasst am: 20.06.2013, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Dass die ersten Nukleinsaeuren in Loesung rumgeschwommen sind und sich auf magische Art und Weise verbunden haben, ist schon etwas knifflig.....
Ich fand die Theorie immer sehr schoen, dass bestimmte Oberflaechen (Pyrit etc) als Katalysator eine Rolle gespielt haben koennten (Weiss leider gerade nicht mehr, in welchem Schmoeker ich das gefunden habe).
Das passt auch gut zur Idee, die schon gebracht wurde; dass die biochemische Evolution nicht ueberall gleichmaessig stattfand, sondern lokal begrenzt. An Orten, an denen die Bedingungen fuer eine bestimte Reaktionsrichtung guenstig waren.
Das kann viele Dinge betreffen: die Energiezufuhr, das Vorhandensein bestimmter Ausgangsstoffe, eine raeumliche Begrenzung, damit nicht die ersten Biomolekuele gleich wieder von der Flut weggespuelt wurden...
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Freikletterer
hat's überstanden.



Anmeldungsdatum: 20.05.2008
Beiträge: 601
Wohnort: Fußballfreie Zone

Beitrag(#1847576) Verfasst am: 20.06.2013, 16:22    Titel: Re: chemische RNA-Evolution Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Monist hat folgendes geschrieben:

Wie gesagt ist die größte Schwachstelle (neben den unbekannten Nanosekunden nach dem Urknall)
in der naturwissenschaftlichen Argumentationskette zur schöpferfreien Entwicklung von Allem
für mich der Übergang von rudimentären organischen Ursuppenmolekülen zu ersten RNA-"Lebensformen".
Und da wären etwas zweifelsfreiere Erklärungen schon wichtig, um den Theisten die Argumente zu
rauben, die ja immer mit der unvorstellbaren Komplexität der Proteine, die so unwahrscheinlich
entstanden sein können, wie auf den Tisch geworfene Scrabble-Buchstaben einen Satz oder geschweige
denn ein Sonett von Shakespeare ergeben würden, argumentieren.


Ich würde eher sagen, im Hinblick auf eine "schöpferische" Entwicklung ist die naturwissenschaftliche trotz gewisser (vermeintlicher) Lücken tausendfach überlegen.
Ich halte es sogar für falsch, dass überhaupt miteinander vergleichen zu (wollen) müssen.
Das suggeriert fast schon eine gewisse Gleichwertigkeit bestehender Theorien.

Dagegen hat aber irgendeine "schöpferische" Entwicklung noch nie auch nur irgendetwas erklärt.
gott hat es gemacht ist KEINE Erklärung!

@Monist: Du argumentierst mit Dawkins - ich weiß nicht, welche Bücher von ihm Du gelesen hast...aber in Der Blinde Uhrmacher thematisiert er genau dieses von ID-Vertretern immer wieder vorgebrachte Argument der Wahrscheinlichkeit, daß ein zufällig zusammengewürfelter Buchstabenhaufen auch nur einen einzigen Satz aus den Shakespeares Hamlet wiedergibt.

Er entwickelte dazu das "Weasel program" (oder ließ es entwickeln, weiß ich nicht mehr genau) - ein Computerprogramm, das zufällig generierte Buchstabenfolgen produziert.
Exemplarisch sollte das Programm den Satz "METHINKS IT IS LIKE A WEASEL" reproduzieren.
Erwartungsgemäß reicht das Alter des Universums nicht aus, um diesen Satz aus rein zufälligen Abfolgen zusammenzuwürfeln.
Wird jedoch die Selektion mit eingebracht, indem immer die Buchstaben stehengelassen werden, die schon an der richtigen Stelle stehen, erreicht man schon nach wenigen Versuchen (deutlich weniger als 100) den gewünschten Satz.
Dieses Beispiel demostriert eindrucksvoll, daß die Evolutionstheorie eben NICHT behauptet, Lebensformen hätten sich auf einen SChlag durch Zufall entwickelt.
_________________
"22 Männer in lächerlicher Kriegsausrüstung, die sich gegenseitig niederschlagen, nur um an eine luftgefüllte Blase aus Schweinsleder zu kommen! Einige der menschlichen Bräuche verwirren mich, aber Football ist mir ein absolutes Rätsel!"

- K.I.T.T.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27889
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1847581) Verfasst am: 20.06.2013, 16:46    Titel: Re: chemische RNA-Evolution Antworten mit Zitat

Freikletterer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Monist hat folgendes geschrieben:

Wie gesagt ist die größte Schwachstelle (neben den unbekannten Nanosekunden nach dem Urknall)
in der naturwissenschaftlichen Argumentationskette zur schöpferfreien Entwicklung von Allem
für mich der Übergang von rudimentären organischen Ursuppenmolekülen zu ersten RNA-"Lebensformen".
Und da wären etwas zweifelsfreiere Erklärungen schon wichtig, um den Theisten die Argumente zu
rauben, die ja immer mit der unvorstellbaren Komplexität der Proteine, die so unwahrscheinlich
entstanden sein können, wie auf den Tisch geworfene Scrabble-Buchstaben einen Satz oder geschweige
denn ein Sonett von Shakespeare ergeben würden, argumentieren.


Ich würde eher sagen, im Hinblick auf eine "schöpferische" Entwicklung ist die naturwissenschaftliche trotz gewisser (vermeintlicher) Lücken tausendfach überlegen.
Ich halte es sogar für falsch, dass überhaupt miteinander vergleichen zu (wollen) müssen.
Das suggeriert fast schon eine gewisse Gleichwertigkeit bestehender Theorien.

Dagegen hat aber irgendeine "schöpferische" Entwicklung noch nie auch nur irgendetwas erklärt.
gott hat es gemacht ist KEINE Erklärung!

@Monist: Du argumentierst mit Dawkins - ich weiß nicht, welche Bücher von ihm Du gelesen hast...aber in Der Blinde Uhrmacher thematisiert er genau dieses von ID-Vertretern immer wieder vorgebrachte Argument der Wahrscheinlichkeit, daß ein zufällig zusammengewürfelter Buchstabenhaufen auch nur einen einzigen Satz aus den Shakespeares Hamlet wiedergibt.

Er entwickelte dazu das "Weasel program" (oder ließ es entwickeln, weiß ich nicht mehr genau) - ein Computerprogramm, das zufällig generierte Buchstabenfolgen produziert.
Exemplarisch sollte das Programm den Satz "METHINKS IT IS LIKE A WEASEL" reproduzieren.
Erwartungsgemäß reicht das Alter des Universums nicht aus, um diesen Satz aus rein zufälligen Abfolgen zusammenzuwürfeln.
Wird jedoch die Selektion mit eingebracht, indem immer die Buchstaben stehengelassen werden, die schon an der richtigen Stelle stehen, erreicht man schon nach wenigen Versuchen (deutlich weniger als 100) den gewünschten Satz.
Dieses Beispiel demostriert eindrucksvoll, daß die Evolutionstheorie eben NICHT behauptet, Lebensformen hätten sich auf einen SChlag durch Zufall entwickelt.


Ich weiß was du meinst, ich glaube aber nicht, dass Monist so etwas denken würde.
Diese Wahrscheinlichkeitsbehauptungen kommen eigentlich immer von Antievolutionisten, die keine Ahnung haben
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hat's überstanden.



Anmeldungsdatum: 20.05.2008
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Beitrag(#1847583) Verfasst am: 20.06.2013, 17:02    Titel: Re: chemische RNA-Evolution Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Freikletterer hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Monist hat folgendes geschrieben:

Wie gesagt ist die größte Schwachstelle (neben den unbekannten Nanosekunden nach dem Urknall)
in der naturwissenschaftlichen Argumentationskette zur schöpferfreien Entwicklung von Allem
für mich der Übergang von rudimentären organischen Ursuppenmolekülen zu ersten RNA-"Lebensformen".
Und da wären etwas zweifelsfreiere Erklärungen schon wichtig, um den Theisten die Argumente zu
rauben, die ja immer mit der unvorstellbaren Komplexität der Proteine, die so unwahrscheinlich
entstanden sein können, wie auf den Tisch geworfene Scrabble-Buchstaben einen Satz oder geschweige
denn ein Sonett von Shakespeare ergeben würden, argumentieren.


Ich würde eher sagen, im Hinblick auf eine "schöpferische" Entwicklung ist die naturwissenschaftliche trotz gewisser (vermeintlicher) Lücken tausendfach überlegen.
Ich halte es sogar für falsch, dass überhaupt miteinander vergleichen zu (wollen) müssen.
Das suggeriert fast schon eine gewisse Gleichwertigkeit bestehender Theorien.

Dagegen hat aber irgendeine "schöpferische" Entwicklung noch nie auch nur irgendetwas erklärt.
gott hat es gemacht ist KEINE Erklärung!

@Monist: Du argumentierst mit Dawkins - ich weiß nicht, welche Bücher von ihm Du gelesen hast...aber in Der Blinde Uhrmacher thematisiert er genau dieses von ID-Vertretern immer wieder vorgebrachte Argument der Wahrscheinlichkeit, daß ein zufällig zusammengewürfelter Buchstabenhaufen auch nur einen einzigen Satz aus den Shakespeares Hamlet wiedergibt.

Er entwickelte dazu das "Weasel program" (oder ließ es entwickeln, weiß ich nicht mehr genau) - ein Computerprogramm, das zufällig generierte Buchstabenfolgen produziert.
Exemplarisch sollte das Programm den Satz "METHINKS IT IS LIKE A WEASEL" reproduzieren.
Erwartungsgemäß reicht das Alter des Universums nicht aus, um diesen Satz aus rein zufälligen Abfolgen zusammenzuwürfeln.
Wird jedoch die Selektion mit eingebracht, indem immer die Buchstaben stehengelassen werden, die schon an der richtigen Stelle stehen, erreicht man schon nach wenigen Versuchen (deutlich weniger als 100) den gewünschten Satz.
Dieses Beispiel demostriert eindrucksvoll, daß die Evolutionstheorie eben NICHT behauptet, Lebensformen hätten sich auf einen SChlag durch Zufall entwickelt.


Ich weiß was du meinst, ich glaube aber nicht, dass Monist so etwas denken würde.
Diese Wahrscheinlichkeitsbehauptungen kommen eigentlich immer von Antievolutionisten, die keine Ahnung haben

Ich weiß, aber wenn ich ihn richtig verstanden habe, geht es ihm (auch?) Darum, eben genau solche hirnrissigen Argumentationen zu widerlegen.
_________________
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Monist
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Anmeldungsdatum: 04.06.2013
Beiträge: 52

Beitrag(#1847592) Verfasst am: 20.06.2013, 19:14    Titel: Selbstverständlich atheistische RNA-Welten Antworten mit Zitat

In erster Linie möchte ich meine eigene Weltanschauung festigen (oder falls nötig davon Teilbereiche
verifizieren oder falsifizieren und ggf. dann revidieren).

Aber ohne hier gleich gegen die Theisten ankämpfen zu wollen und den Schmidt-Salomon geben zu wollen,
regen mich so Argumente dass ja ein Schöpfer nötig wäre, weil ein hochkomplexes System wie eine Zelle
ja nicht zufällig entstehen kann und das nur weil die Theisten eben die präbiotische Chemie überhaupt nicht
kennen oder verstehen, schon auf.

Auch mir als Monist (daher der Nick), so muss ich zu meiner Schande gestehen, ist das mit der Biogenese
bisher leider auch nur intuitiv, aber nicht im Detail verständlich (gewesen).

Ich lese mich deshalb auch gerade ein wenig in diese sehr interssante Doktorarbeit ein.

Aber die Theisten wird man mit Argumenten, selbst wenn sie allgemeinverständlicher formuliert wären
eh nie überzeugen können, da die Religiosität ja eine Mischung aus früher kindlicher, soziokultureller
Prägung aber eben auch genetischer Faktoren ihres jeweiligen Wesenstyps ist und sich sicher nie "ausrotten"
lassen wird (der Mensch fühlt/denkt eben wenig rational mit seinem jeweiligen Unterbewusstsein/Selbstmodell).
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kereng
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Anmeldungsdatum: 12.12.2006
Beiträge: 3018
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1847599) Verfasst am: 20.06.2013, 20:05    Titel: Re: Dann ist (mir) ja jetzt alles klar ! Antworten mit Zitat

Monist hat folgendes geschrieben:
Doch das Video kann man gerade den Laien auf dem Gebiet wirklich nur sehr empfehlen !
(auch wenn man die Aufmachung durch einen Sprecher und verbesserte Animationen sicher noch optimieren könnte).

Du kannst gerne eine bessere Version anfertigen.

Soweit ich mich erinnere, war das mein zweites Video bei YouTube. Mit meinem Videoprogramm damals konnte ich Rechtecke mit Schrift einblenden und so den vorhandenen englischen Text mit meiner Übersetzung verdecken. Das hat weder pixelgenau noch millisekundengenau geklappt.

Aus Respekt vor dem Urheber cdk007 habe ich außer der Übersetzung möglichst nichts am Video geändert. Nach einiger Zeit hat YouTube das Video wegen der Musik (Ode an die Freude) gesperrt, und ich habe es mit der nächstbesten Klassik wieder hingestellt.

Wenn ich mal Zeit habe, und du mir nicht zuvorkommst, werde ich vielleicht eine Version mit gesprochenem Text und ohne die ersten drei Minuten machen.
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Arno Gebauer
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Anmeldungsdatum: 30.01.2005
Beiträge: 698

Beitrag(#1847670) Verfasst am: 21.06.2013, 10:42    Titel: Antworten mit Zitat

Moin,

wenn ich mir so die Beiträge unter diesem Thema zur Teil-Regelung des biologischen Systems
durchlese, habe ich den Eindruck, dass wir noch Lichtjahre davon entfernt sind, die Zellen zu
verstehen, obwohl der komplexe Zellmechanismus zum Teil entschlüsselt ist.
Einige Signalprozesse sind analysiert, Zellproteine identifiziert, aber eine Antwort auf die Dynamik und
auf die (Selbst-) Organisation der Zellen und wie die Zellen Informationen austauschen und wie die
Zellen mit anderen Zellen kommunizieren, finde ich nicht.
Woher wissen die Zellen, was sie für eine Funktion im System übernehmen sollen?

Umso verwirrter bin ich, wenn ich lese, dass Urzeit-Algen schon das Korbflechten beherrschten!

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-16296-2013-06-21.html

Die Selbstorganisation der Zellverbände scheint auf einer anderen Ebene zu liegen.

Viele Grüße und einen schönen Tag
Arno Gebauer
_________________
Trennung von Staat und Kirche !
Die geistigen Brandstifter des Holocausts waren die Kirchen! Sie haben viele Jahrhunderte lang gegen die Juden gehetzt!
Nie mehr Zeit und Geld für reiche Kirchen!!!!
Keine Kinder mehr in Kirchenhände!
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kereng
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Anmeldungsdatum: 12.12.2006
Beiträge: 3018
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1847803) Verfasst am: 22.06.2013, 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
...
Einige Signalprozesse sind analysiert, Zellproteine identifiziert, aber eine Antwort auf die Dynamik und
auf die (Selbst-) Organisation der Zellen und wie die Zellen Informationen austauschen und wie die
Zellen mit anderen Zellen kommunizieren, finde ich nicht.
Woher wissen die Zellen, was sie für eine Funktion im System übernehmen sollen?
...

Bist du an Einzelheiten interessiert?
Wie es grob gesehen abläuft ist doch bekannt: Die Konzentration von Substanzen in ihrer Umgebung beeinflusst das Verhalten von Zellen. Im Stadium des unspezialisierten Zellhaufens fängt eine Zelle damit an, etwas abzusondern, das von da an festlegt, wo vorne und hinten bzw. oben und unten ist.
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